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QRP
Z-Match-Mini |
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Projekt: QRP Z-Match-Mini |
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Kontakt:  |
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Einleitende
Worte |
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Ein Antennentuner
ist schon ein mystisches Gerät.
Er ist aber oft zwischen
dem Antennensystem und der Übertragungsleitung erforderlich damit
der TRX zur Zufriedenheit spielt. Die korrekte Anpassung ist ein komplexes
Thema, das oft auch Verwirrungen aufkommen läßt.
Der Antennentuner ist ja
ein variables Impedanzwandlergerät, der durch Transformation die Impedanz
eines Antennensystems an den TRX als 50 Ω Last erscheinen läßt,
wodurch fast die gesamte Sendeleistung von der Antenne abgestrahlt wird
und zwar so, als wenn alles abgestimmt ist.
Der Z-Match Antennentuner
ist einer von Vielen und wurde in der Vergangenheit vernachlässigt.
In letzter Zeit wurde er aber immer beliebter. Ich nutze ihn ausschließlich
zur Anpassung meiner portablen symmetrischen Antenne.
Für simple, symmetrische Dipole mit Hühnerleiterspeisung, die ich auf fast allen Bändern an meinem QRP TRX gut angepasst bekomme, nutze ich diesen Tuner. |
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Grundlegendes |
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Das Z-Match
ist aus der Multiband-Tankkreis-Schaltung entstanden, welche in den fünfziger
Jahren die unangenehme Arbeit der Bandumschaltung in den damaligen Röhrengeräten
reduzierte. Diese Schaltung stimmt gleichzeitig über zwei Frequenzbereiche
ab, einmal 3,5 bis 10 MHz und 10 bis 30 MHz. |
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Das Z-Match
arbeitet grundsätzlich als L-Netzwerk.
C1
im Inputstrang funktioniert als Serienbein des L-Netzwerks. Der Tankkreis,
der von C2a/b und L1 gebildet wird, dient in der Schaltung als Parallel-
oder Nebenschlussbein. Im Betrieb ist der Tankkreis oberhalb der Resonanzfrequenz
fehlabgestimmt und bildet so einen induktiven Blindwiderstand zwischen
der Ausgangsseite von C1 und Masse. In einem normalen L-Netzwerk, das sein
Nebenschlussbein auf der Ausgangsseite hat, würde der Belastungswiderstand
parallel zum Shuntwiderstand erscheinen. Hier wird jedoch der Output an
dessen Stelle durch die Output Wicklung entnommen.
Dabei besitzt die Induktivität
L1 einen Anzapfpunkt, an dem ein Plattenpaket C2b eines Doppeldrehkos angeschlossen
ist, das andere Paket, gebildet von C2a, liegt am oberen Punkt des Schwingkreises.
Beim Durchdrehen ist man
stets auf zwei Frequenzen in Resonanz. Bei richtiger Wahl der Induktivität
und des Anzapfpunktes wird mit dem unteren Spulenteil und C2b von 10-28
MHz abgestimmt, die Bänder 3,5 und 7 MHz werden mit C2a und der vollen
Induktivität erfasst. |
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Ein Problem
mit Z-Matches ist der teils begrenzte Abstimmbereich. Im Mini-Tuner, siehe
untenstehende Schaltung, erweitert die schaltbare zusätzliche Kapazität
zu C1 den Abstimmbereich vornehmlich bei den niedrigen Bändern. Ähnlich
erweitern die zwei Outputlinks den Impedanz Bereich beträchtlich.
Ein weiteres Problem des
Z-Matches ist, dass die Effektivität abnimmt, wenn die Output Linkwindungen
nicht fest gekoppelt sind. In der fertigen Schaltung wird die notwendige
starke Kopplung durch Dazwischenlegen der Windungen des Outputlinks zwischen
die Windungen von L1 erreicht. Der Ringkern hilft dabei. Auch die getrennte
Hochimpedanz-Linkwindungen mit mehr Windungen dient dem gleichen Zweck.
Ein drittes Problem ist,
das sich die Output Symmetrie unter gewissen Belastungsbedingungen verschlechtert,
vor allem bei Belastung mit hoher Impedanz. Eine feste Kopplung trägt
zur Verbesserung bei und erhöht dadurch die Effektivität. Die
Output Symmetrie kann geringfügig im Einzelspulen-Z-Match durch Änderung
des Massepunktes der Tankspule gesteigert werden. Die Linkwindungen sind
symmetrisch um den Massepunkt angeordnet, aber eine geringe Unsymmetrie
verbleibt im Tankkreis. Unter den meisten Bedingungen mit echten Antennen
und offenen Speisungssystemen, ergibt die Schaltung Speiseleitungsströme,
welche innerhalb von 1dB unterschiedlich symmetriert sind. Ich spreche
hier vom Strom auf dem einen Feederleiter verglichen mit dem Strom auf
dem Anderen und das kann vernachlässigt werden. |
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Ganz wichtig, der induktive Blindwiderstand kann durch eine geeignete Kapazität und der kapazitiver Blindwiderstand durch eine geeignete Induktivität kompensiert werden. Du schaltest einfach einen betragsgleichen 'Blindwiderstand' dazu und kannst somit den Gesamtblindwiderstand auf 'fast' Null bringen. Das ist einen Momentbetrachtung für eine bestimmte Frequenz. Bei Frequenzwechsel werden die 'Karten neu gemischt', Hi. Z = R [+-]jX
Bei Anpassung wird der Blindwiderstand X der Antenne weggestimmt und der Wirkwiderstand R durch Transformation an den TRX-Eingang angepasst.
Es wirkt somit 'nur' der reelle Widerstand. Ein prakischer Restblindwiderstand
ist sicher immer vorhanden. Eine Anpassung mit dem Ergebnis eines Null-Blindwiderstands
ist sicher nur auf dem Papier zu realisieren.
Du betrachtest das offene Ende der Hühnerleiter und stellst fest das sich dort bezogen auf eine
bestimmte Frequenz ein Widerstand einstellt. Dieser hat einen ohmschen
Teil und einen Blindanteil. Meist ganz schön verschieden. Mein TRX
will aber genau 50 Ω rell sehen.
Ich muss also den Blindanteil wegstimmen, gleichzeitig aber auch den Widerstand vom Hühnerleiterende
auf die geforderten 50 Ω transformieren.
Zu guter Letzt ist noch die Anpassung symmetrisch [Hühnerleiterende] auf Koaxkabel [TRX] zu
beachten. |
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Du hast ja gesehen,
das Z-Match hat keine Spulenanzapfungen zur Induktivitätsveränderung.
Die Induktivität ist fest, der Drehkondensator aber variabel. Und
genau das wird beim Z-Match ausgenutzt. |
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Im Idealfall mit 0jΩ
stimme ich den Resonanzkreis auf ca. 7.027 MHz ab. Angenommen, die Werte
sind:
L=4,5uH
C=114pF
Damit komme ich auf ca.
F=7,027MHz und kann den Schwingkreis z.B. auf diese EINE Frequenz abstimmen. |
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Nun nehme ich
an, dass am Hühnerleiterende noch ein kapazitiver Blindwiderstand
von sagen wir mal -600jΩ anliegt. Kompensieren kann ich den mit
einem Kondensator in entsprechender Größe. |
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Hier sind es ca. 38pF. Soweit
so gut. Leider stimmt nun die Frequenz
nicht mehr. Denn 114pF + 38pF ergeben 152pF und somit eine Frequenz von
ca. 6,1 MHz. Nun kommt der Drehkonensator zum Einsatz, den ich ja leicht
verdrehen kann, bis ich wieder auf meiner Frequenz von ca 7.027 MHz lande.
Die Kapazität muss verkleinert werden. Somit habe ich den Blindwiderstand
weggestimmt ohne die Induktivität zu verändern. |
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Es kann ja aber auch ein
induktiver Blindwiderstand am Hühnerleiterende auftreten. Ich nehme
einfach mal +780jΩ an. Das entspricht einer Induktivität
von ca. 17,7uH die zu kompensieren ist. |
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Beide Induktivitäten 4,5uH und 17,7uH parallel ergeben ca. 3,6uH. Damit lande ich bei ungefähr 7,9 MHz.
Wieder muss der Drehkondensator
herhalten und verändert werden. Jetzt aber muss ich die Platten reindrehen
um die Kapazität zu vergrößern. Ich muss auf etwa 143pF
kommen, um wieder bei meiner Ausgangsfrequenz von 7,027 MHz zu landen. |
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So einfach
kannst du ohne die Induktivität zu ändern, kapazitive und induktive
Blindwiderstände wegstimmen. Ausschlaggebend ist lediglich der Variationsbereich
des Drehkondensators. Durch Zuschalten von Kapazitäten kann der Variantionsbereich
des Drehkondesators verändert werden. Die Transformation und Symmetrieanpassung
wird durch die Wicklung des Ringkerns vorgenommen. |
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Es können nach diesem Prinzip auch gleichzeitig kapazitive und induktive Blindwiderstände in einem Ratsch kompenisert werden. Einfach durch Veränderung der Kapazität.
Angestrebt wird eine resonante Antenne. Der Blindanteil sollte gegen Null gehen. Das erfolgt einmal durch Änderung der Strahlerlänge oder wie hier gezeigt durch Kompensationsmaßnahmen der Blindwiderstände.
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Schaltung |
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C1 ist
ein Drehkondensator mit zwei Sektionen [C1a, C1b], wobei die zweite Sektion
parallel zur Ersten ein und ausgeschaltet werden kann. Beide Sektionen
werden nicht dauerhaft parallel verdrahtet, weil manchmal ein niedriges
Minimum an Kapazität gebraucht wird. Die Zuschaltung übernimmt
S2. |
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C2 ist
ebenfalls ein Zweisektions-Drehkondensator. Das obere Ende von C2a geht
zum oberen Ende von L1.
Das obere Ende von C2b geht
zur Mittelanzapfung von L1. Mit diesem Punkt ist auch C1 verbunden.
Das untere Ende, der Rotor,
von C2a-C2b geht an das untere Ende von L1. Die Gehäuse von beiden
C1 und C2 müssen von Masse isoliert sein!
Mit S3 schalte ich eine
Zusatzkapazität parallel, um die Bänder 80 und 160m abstimmen
zu können.
L1 ist die Tankkreisspule.
Die Masseverbindung geht an die untere der beiden Anzapfstellen von L1.
L2 ist die Hochimpedanzoutputlinkkopplung,
welcher um die Masseanzapfung von L1 zentriert ist und zwischen die Windungen
von L1 gewickelt wird.
L3 ist der Niederimpedanzoutputlinkkopplung,
welche gleichmäßig um die Masseanzapfung von L1 zentriert gewickelt
ist Sie liegt damit zwischen die Windungen von L1 und L2.
Mit S4 wird zwischen den
beiden Outputlinkkopplungen umgeschaltet. |
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Details |
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Die Spuleninduktivität
des Multibandtankkreises ist für einen Zweisektionsdrehkondensator
von ca- 5-280pF ausgelegt worden. Damit wird die Minimalkapazität
so klein, dass ein resultierendes Maximum/ Minimum Verhältnis eine
volle Erfassung von 80m bis 10m erlaubt. Ausgewählt wurde ein
Ringkern T130-6, welcher eine hohe Güte Q durch den ganzen HF Bereich
erzielt. Darauf bezogen werden die Windungen berechnet.
L1 [Haupttankkreisspule]
hat 34 Windungen Kupferlackdraht 0,5mm. Angezapft wird bei 8 Windungen
von unten [Masseanzapfung] und bei 16 Windungen [Mittelanzapfung zu C1
und zu einer Sektion von C2]. Das obere Ende der Spule geht zur anderen
Sektion von C2. L2 [Hochimpedanzlinkkopplung]
hat 16 Windungen Kupferlackdraht 0,4mm zwischen die Windungen von L1 mit
8 Windungen auf jeder Seite der Masseanzapfung von L1. L3 [Niederimpedanzlinkkopplung]
bekommt 4 Windungen Kupferlackdraht 0,4 mm zwischen die Windungen von L1
und L2 mit je 2 Windungen auf jeder Seite der Masseanzapfung von L1.
Über eine der beiden
Linkkopplungen wird die Last angeschlossen, hier die Zweidrahtleitung zur
Antenne. Der Tuner verkraftet mit
Sicherheit 15 bis 20 Watt HF. Aber bitte nicht mehr! Die Widerstandswerte der
Brücke sind so ausgewählt, dass das höchste SWR, welches
der TRX während der Abstimmung sieht, nicht über 2:1 ist.
Auf
einer kleinen Platine, 40 x 80 mm, wurde die Schaltung realisiert. Die
zwei Drekos, vier Kippschalter, eine BNC-Buchse, zwei Feederbuchsen und
eine LED wurden direkt in die Gehäuse Front- bzw. Gehäuse Rückseite
integriert. Siehe fertigen Tuner. |
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Aufbauansichten |
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Links
der Transformator [FT37-43 Ringkern] für die Brückenschaltung
zur optischen SWR Anzeige.
Gelb, Ringkern T130-6 für
die Windungen L1, L2 und L3. Für L1 wurde 0,5 Cul und für L2/L3
jeweils 0,4 CuL genommen. |
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Der Gehäusedeckel
wurde abgenommen und öffnet so einen Blick in die Verdrahtung. Ist
auf den ersaten Blick etwas verwirrend. Aber es ist durch die Farbcodierung
der Drähte einfach zu verkabeln.
Links die Frontseite mit
C1, C1, LED und S1. Rechts die Rückseite mit Antennenbuchse zum TRX,
S2, S3, beiden Buchsen für die symmetrische Feederleitung zur Antenne
und noch S4. |
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Front
und Rückseite noch einmal nebeneinander. Die Länge der Streichhölzer
gestattet einen Größenvergleich. |
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Abstimmen |
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Beim Abstimmen
des Z-Match sind zwei Punkte zu beachten.
In Fällen, wo du mit
beiden Linkkopplungen Anpassung erzielen kannst, muss die Hochimpedanzkopplung
verwendet werden. Diese lädt den Tankkreis stärker und erzeugt
eine merklich höhere Effektivität. Es können bis zu 1 dB
mehr sein, abhängig von der Beschaffenheit des Lastwiderstands, den
der Tuner ,sieht'. |
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In Fällen,
wo man 30m und manchmal auch 20m auf der niedrigen und auf der großen
Kapazitätsseite von C2 tunen kann, muss die Niedrigkapazitätseinstellung
verwendet werden. Dabei ergibt sich ein niedriges L/C-Verhältnis und
wiederum höhere Leistungsfähigkeit.
Spezielle Hinweise für
das Abstimmen sind nicht notwendig. Die beiden Drehkondensatoren
sind wechselseitig in mehreren Abstimmvorgängen auf minimales SWR
der Einkoppelseite zu ziehen. Nimm dir etwas Zeit, denn
die erstmalige Bandeinstellung kann etwas dauern. Besonders bei Portabelbetrieb
hat man keine ‚feste‘ Antennenkonfiguration und muss so immer wieder eine
neue Einstellung finden. Aber mit der Zeit kennst du deine Portabelantenne.
Beachte aber den Hinweis, dass die Abstimmung von C2 sehr spitz sein kann.
Im unteren Bild ein Anpassungstest mit dem vektoriellen Analyser. Als Feederleitung kommt hier eine eine kommerzielle UKW Bandleitung von ca. 250 Ω zur Anwendung. |
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