GFK Mast im Portabelbetrieb zurück

 

GFK-Mast im Portabelbetrieb

 

Projekt: GFK Mast im Portabelbetrieb
Kontakt: DL2LTO
 
Beschreibung

 

GFK oder Fiberglassteckmasten werden von vielen Funkamateuren gern genutzt. Besonders im Portabelbetrieb haben sich die Leichtmasten bewährt. Die Vorteile dieser Konstruktion sind das geringe Gewicht, die praktische Transportlänge und ein einfacher und schneller Aufbau. Der Leichtmast paßt in jeden Kofferraum oder kann am Fahrrad festgebunden transportiert werden. Man sollte sich aber auch bewußt sein, daß der GFK-Mast nicht so dauerhaft und robust ist, wie zum Beispiel ein Aluminiummast. Für den Auf- bzw. Abbau braucht man nicht mehr als eine Minute.
Hier ein paar Hinweise, die man beim Aufstellen und Betreiben beachten sollte.

 

Beim Mastaufbau werden die einzelnen Rohre auseinander gezogen und gegeneinander mit der Hand verdreht. Bei den unteren dickeren Segmenten kann natürlich mehr Kraft angewendet werden, als bei den dünneren oberen Mastteilen. Die einzelnen Segmente werden dabei nicht mit Schraubklemmen fixiert, sondern halten nur durch Reibung. Je nachdem, ob man die Segmente leicht oder streng gegeneinander 'verklemmt' halten sie einen Druck von ca. 6 bis 8 kg aus.
Wichtig ist, daß der Mast immer komplett aufgestellt wird. Also, das dünnste Element zuerst herausschütteln und dann beim verriegeln, kräftig ziehen und dabei verdrehen. So weiter mit jedem Element. Nur kräftig ziehen und drehen, dann arretiert der Konus sehr stark und der Mast fällt auch bei Wind nicht zusammen. Deshalb sind auch die einzelnen Elemente unten angeschliffen. Siehe Foto.

 

Wird die Spitze entfernt, darf diese nicht im Mast verbleiben, da die Rohre sonst beim Zusammenschieben beschädigt werden könnten. Ferner muss der Mast dann oben abgedichtet werden, damit kein Wasser eindringt.
Wenn ich die oberen dünneren Segmente nicht benötigen, nehme ich diese unten raus. Sonst kann der Tower beim zusammenschieben Schaden nehmen.

 

Soll der Mast länger als ein paar Tage stehen bleiben, empfiehlt es sich, die Übergänge zwischen den einzelnen Teleskopteilen mit einem Klebeband zu sichern. Da sich die Verbindung zwischen den Teleskoprohren immer einmal lockern kann, wird somit ein 'Zusammensacken' des Mastes und das Eindringen von Wasser und Staub verhindert. Im Winter ist das auch eine gute Methode gegen das Vereisen der Verbindungsstellen. Das verwendete Klebeband sollte sich später nahezu rückstandsfrei wieder entfernen lassen, da Klebstoffreste an dem Mast sehr unangenehm sind und der anhaftende Schmutz die Funktion des Mastes beeinträchtigt.

 

Wenn du den Fiberglasmast dauerhaft gegen ungewolltes Einrutschen sichern möchtest und das ist sehr zu empfehlen, dann nutze die Arretierung mit Schellen.
Einfach eine Schelle ganz am unteren Ende jedes Rohrsegments montieren und festziehen. Die Schelle wirkt dort als Stopper und hindert das Rohrsegment daran, nach unten in das nächstgrößere hineinzurutschen. Ein Gummipolster, aus einem dicken flachen Gummiband, schützt den Mast vor jeglicher Beschädigung durch die Schellen.
Die Schelle wird jeweils über dem Stoß am Mast moniert. Bitte die Schellen nicht zu fest verschrauben. Mit Feingefüh. Sonst zerstörts du den Mast! Die Schellen sollten zum Schluss noch mit Klebeband umwickelt werden.

 

Der Fiberglas ist erstaunlich flexibel. Dies gilt jedoch nicht im Winter bei Minusgraden. Hier wird das Material ausgesprochen spröde. Deshalb sollte man im Winter dem Mast nur geringe seitliche Zugkräfte zumuten und nach Möglichkeit abspannen.

 

Als Arretierung eignet sich ein einfacher Holzpfahl oder Alu-Rohr. Der Mast wird mit der unten abgezogenen Kappe darauf gesteckt. Das ist besonders bei Grasboden zu emfehlen. Wenn bereits ein Geländer, Gartenzaun, Baumstumpf etc. vorhanden und genutzt werden kann, mit zwei bis drei Windungen Isolierband, Gummiband oder Bindfaden festmachen. Besonders am Boden ist zu beachten, daß der Mastfuß bei Wind nicht wegrutscht. Da stecke ich immer einen Schraubenzieher in die Erde.

 

Einen unfreiwilligen Falltest hat der Mast auch überstanden. Es knallt zwar ordentlich, aber alles blieb unbeschädigt. Der Untergrund entscheidet, ob der Mast splittert oder einreißt. Wahrscheinlich sollte man es aber nicht auf spitzen Steinen probieren. Zur Vorsorge lege ich immer einen alten Lappen oder ein Stück Schaumgummi in das letzte unterste Segment. Denn, wenn der Mast in sich zusammenrutscht, wird der Aufschlag der einzelnen Segmente abgefedert.

 

Das oberste dünne Segment des Mastes ist nur bedingt belastbar. Zur Abspannung von Drahtantennen ist es nicht geeignet. Weicht hier bitte, je nach Last auf tiefere Segmente aus und spannt den Mast entsprechend ab.
Es wird bei mir nur genutzt, wenn ich einen Draht senkrecht um den Mast winde. Es werden dadurch keine seitlichen Kräfte durch Zug irgendwelcher waagerecht angebrachten Drähte entstehen.

 

Selbstverständlich können Sie auch UKW Antennen aufstellen. Am besten eignet sich die HB9CV, die sehr einfach horizontal oder vertikal in über 9 m Höhe aufzustecken ist. Das Koaxkabel wird spiralförmig am Mast runter ud fertig. Eine 10 Element Yagi für 2 Meter kann in ca. 5 bis 6 m Höhe befestigt werden, je nach Gewicht und Ausführung.

 

Das Abspannen des Mastes ist bei mäßigem Wind nicht erforderlich. Deutlich mehr 'Ruhe' bekommt man in den Mast, wenn er ein oder zwei mal abgespannt wird. Die eingesetzten Befestigungselemente dürfen nie dazu führen, daß einseitige Kräfte das Glasfaserrohr verformen wird, denn dann kann es schnell zum Bruch kommen.

 

Beim Abbau des Mastes sollte man gleich mit einem feuchten Tuch und, wenn vorhanden, etwas Spülmittel die Segmente reinigen. Einfach mal drüberwischen und trockenreiben. Damit bleiben die zu arretierenden Flächen für den nächsten Einsatz immer sauber.

 

Auswahl verschiedener Portabelmaste

 

Hier der Spieth-Mast in der 10m Ausführung. Er ist viel steifer als Angelruten. Er macht einen sehr soliden Eindruck und hat gegenüber anderen Masten am oberen Segmentende jeweils einen Metallring eingearbeitet. Das dient offensichtlich zusätzlich zur Stabilisierung der Endstücke. Dieser Mast ist durchgehend dreifach gewickelt und deshalb besonders steif und stabil. Durch die sehr gute UV-Beständigkeit ist er auch für eine feste Montage geeignet.
Aber vordergründig ist es ein Portable Schiebemast. Mit seinen 1,5 kp und 1,15m Länge kann er fast überall mitgenommen werden.

 

zerlegter Mast in seine Segmente

 

Der Mast ist aus Fiberglas gefertigt, besteht aus 10 Segmenten und ist nicht leitend. Ganz deutlich ist zu sehen, wie die unteren Segmentenden angeschliffen, angeraut wurden. Dadurch stabilisiert sich der Mast bei der konischen Eindrehung der Segmente vor dem eventuellen Zusammenrutschen.

 

Details vom Spieth Mast

 

Spieth-Mast im Detail

 

Hier Details vom GFK-Mast, wie er von anderen Anbietern vertrieben wird.

 

Mast von DX-Wire im Detail

 

Die beiden unteren Fotos zeigen einen GFK-Mast mit verstärkten Segmenten. Links ist der 'Rutschschutz' in Form einer Schaumstoffscheibe zu sehen. Damit vermeidest du einen zu harten Aufschlag der Segmente beim Ineinanderrutschen.

 

verstärkte Segmente

 

verstärkte Segmente und Schaumstoffscheibe

 

Hier eine Auswahl von Abspannringen für GFK-Maste. Diese kann man selbst aus Plasteabfall fertigen. Der Innendurchmessers des Ringes kann individuell gefertigt werden. Es richtet sich nach der Abspannhöhe. Ob nun 3 oder 5 Bohrungen für die Abspannseile ist egal.

 

Abspannringe für Portabelmast

 

Hier ein Abspannsystem, das ich bei John, VE3JC gesehen habe. Eine einfache aber doch wirkungsvolle Methode. Man braucht nur ein- oder doppelseitiges Klettband. Am besten eignet sich für das große Stück Klettband die Art 'Back to Back', auf der einen Seite Flausch auf der anderen Seite Haken. Leider ist es in der Breite von 100 mm nur sehr schwer zu bekommen. Mit einer Nähmaschine wird auf ein Stück festem Stoff dieses Klettband genäht. Flauschklettband auf der einen, Hakenklettband auf der anderen Seite. Dieses 'Basisstück' wird nun um den Mast 'festgeklettet'. Bei mir zeigt die 'Flauschseite' nach innen, die 'Hakenseite', harte Seite nach außen. Das Anbringen vom 'Basisstück' ist variabel und variiert in der Ankletthöhe. Die genaue Abspannhöhe kann variabel sein und richtet sich nach der Abspannnotwendigkeit. Bei mir kommt eine 10 cm breite Ausführung zu Anwendung, 5 cm eignen sich aber auch. Dann fertigt man noch drei Streifen aus 2 cm breitem Flauschklettband. Die beiden Enden werden mit einem kleinen Loch versehen. Mit einem Knoten wird ein ca. 15 bis 20 cm langer Nylonfaden befestigt. Das ganze sieht so aus wie ein Katapult. An diesem Verbindungsfaden wird mit einem Karabinerhaken oder einfach durch einen Knoten das Abspannseil befestigt. Diese drei 'Manschetten' werden mit der 'Flauschseite' auf das 'Basisstück geklettet'. Da die Manschettenstücke ja nur 20 mm breit sind. passen die drei Manschetten auf dem Basisstück gut übereinander. Alles weitere siehe Foto.
Das breite Klettband kann unter folgender Adresse bezogen werden:

 

GFK Abspannung mit Klettband

 

Bei nicht so hartem Boden hat sich folgende Variante bewährt, den GFK Mast aufzustellen. Ein Stück Hartholz wird so bearbeitet, daß ein Rundholz mit ca. 500 mm Durchmesser entsteht. Der Durchmesser richtet sich nach dem untersten Segment des GFK Mastes. Die Länge sollte schon 450 bis 600 mm betragen, um den Mast gut zu halten. An einer Seite wird ein Loch mittig gebohrt, ca. 150 mm tief. In dieses Loch wird ein angespitzter Stahlstift von ca. 8 bis 10 mm Durchmesser mit der stumpfen Seite in den Hartholzkonus getrieben und verklebt. Diese Stahlspitze mit Hartholzpflock wird mit seichten Schlägen in den Boden gerammt. Der Hortholzpflock bleibt über dem Boden. Auf diesen Pflock wird nun das unterste Segment des GFK Mastes geschoben. Das Segment muß saugend passen. Es macht sich gut, das Rundholz einen oder zwei mm kleiner zu fertigen und zwei oder drei Stellen mit Isolierband zu bewickeln, bis das GFK Segment fest darüber geschoben werden kann. Diese Konstruktion bedarf keiner Abspannung, sollte aber nur bis zu einem mäßigen Wind eingesetzt werden.

 

GFK Befestigungspflock aus Hartholz

 

Zur Arretierung der Abspannleine nutze ich verschiedene Erdspieße. Das richtet sich nach den Bodenverhältnissen. Auf Wiesenboden drückt man den Erdspieß mit der Hand rein. Dazu habe ich einen Spieß aus Alu und einen aus Stahl. Bei felsigen oder sehr harten Boden eignen sich die beiden linken Nägel. Um diese in den Felsboden zu bekommen ist aber ein Hammer erforderlich.
Ganz einfach wird es, wenn ein vorhandenes Geländer oder ein Pflock genutzt werden können. Der Mast wird an das Geländer gestellt und mit einem oder zwei Gummibänder, wie man es beim Fahrradzubehör kaufen kann, festgezurrt. Es werden zum Befestigen des Mastes keine weiteren Hilfsmittel benötigt.

 

Mastbefestigungen

 

Wenn ein Fiberglassegmnet irgendwo in der Mitte am Übergang zum nächsten Element Risse hat bzw. ausfranst, dann kann entweder die Stelle mit Klebeband umwickelt oder ein Schrumpfschlauch darüber geschoben werden. Auf dem linken Bild ist deutlich die beschädigte Stelle zu sehen. Einen passenden Schrumpfschlauch darüber ziehen, wenn möglich von der Seite wo die Elemente dünner werden. Gut verschrumpfen und der Mast franst nicht weiter aus.

 

Reparierter Portabelmast

 

Hilfe - Mein GFK Mast klemmt!
Beim Abbau klemmen oft die Segmente, die trotz großer Kraftanstrengung mit der Hand schwer zu trennen sind. Das Problem tritt immer dann auf, wenn der Mast einige Tage steht und es dann auch noch irgendwann regnet. Dabei wird wahrscheinlich feinster Staub in die Klemmstellen transportiert. Das gilt es zu verhindern.
Hier ein parr Tipps von anderen OM's:
Das dickere Rohr wird mit einen heißen, nassen und mäßig ausgewrungenem Handtuch umwickelt. Es soll hauptsächlich das äußere Rohr warm werden. Nach zwei  bis drei Minuten versuche die Rohre zu trennen.
 
Flexible, wiederverwendbare "Gummirohrschelle" für die Sicherung eines GFK-Mastes

 

Bei einem GFK-Mast besteht immer wieder die Möglichkeit, dass die einzelnen Segmente ineinander rutschen. Ursachen gibt es einige. Meistens bei langen Masten, das Eigengewicht, die zu schwere Traglast und eine oft beobachtete Krümmung.
Bei einem Fieldday wurde mir eine sehr einfache Mastsicherung gezeigt, die mir sehr gefallen hat. Die Segmentübergänge wurden mit schmalem Fahrradschlauchgummi umwickelt. Es kostet fast nichts, sichert die Segmente bestens vor dem Reinrutschen und kann schnell auf und abgebaut werden. Was will man mehr.
Es handelt sich um eine "Gummischelle", die einfach, sicher und ohne Klebeband montiert werden kann und immer wieder verwendbar ist. Auch werden keine zusätzlichen Werkzeuge benötigt.

 

Gummirohrschelle

 

Ring und Knebel bestehen aus Kunststoff oder Hartholz. Der Verbindungsgummi war mal ein gebrauchter Fahrradschlauch. Nicht jeder hat einen in der Kiste zu liegen. Hilfe bekommst du fast immer in einer Fahrrad Reparaturwerkstatt. Die haben oft Schläuche in unterschiedlichen Stärken in der Abfallkiste.
Das Längenmaß vom Gummiband ist eine Daumengröße und individuell anzupassen. Das Gummiband sollte aber schon ca. 40 cm haben. Der Fahrradschlauch wird an beiden Seiten längs aufgeschnitten. Du hast jetzt zwei Hälften. Die Gummibreite kannst du zwischen 8 und 14 mm zuschneiden. Der Gummi sollte noch mit Spiritus gesäubert werden. Ich nehme das breitere und längere Band für die unteren und das schmalere und kürzere Gummiband für die oberen Mastsegmente.
Bei der Montage ist zu beachten, dass die "Gummischelle" unter Zugspannung um das zu sichernde Mastelement gewickelt werden muss. Die Dehnung des Gummis sorgt für eine Selbstfixierung und klebt gewissermaßen auf der GFK Oberfläche. Anschließend wird die Umwicklung endgültig fixiert, in dem man den Knebel durch den Ring zieht. Diese Konstruktion verhindert nun optimal das Herunterrutschen des Mastes.
Der Verwendungszweck der Schelle ist natürlich auf einen temporären Aufbau von GFK-Masten im mobilen Einsatz ausgerichtet. Erfahrungen mit einer Langzeitmontage liegen mir nicht vor.
Die Demontage ist genau so leicht. Den Knebel wieder durch den Ring ziehen und sobald man keinen Zug mehr auf die Schelle ausübt, löst sie sich ganz von selbst.

 

Gummirohrschelle

 

Mir war die Arretierung mit dem Knebel zu aufwändig und ich suchte nach einer einfacheren Lösung. Ein einfacher Dübel, dessen Unterseite abgetrennt wurde, erwies sich als geeignet. Das Gummiband wurde durchgefädelt, die Außenseite mit einem Knoten versehen und straff gezogen. Nun ist der Dübelstummel nur durch den Ring zu stecken.

 

Gummirohrschelle mit Dübelstummel

 

Noch einfacher geht es nur mit einem schmalen Gummiband, das um die Segmentverbindung straff gewickelt wird. Die Enden einfach doppelt verknoten.fertige dir mehrere solcher Gummibänder in verschiedenen Längen an. Ich habe immer mehrer solcher Gummibänder, von mir auch "Gummibremse" genannt im Rucksack.

 

Gummibremsen
 
Hier gibt es weitere Informationen und Bezugsquellen

 

DX-Wire

 

Spiderbeam
TOP